WDR

Es geht tatsaechlich weiter!

William creek hotel
Eigentlich wollten wir die 220 km bis zum william creek hotel noch gefahren
sein - sind wir aber nicht. Die strecke zieht sich entlang des alten
bahndaemmchen durch eine mehr oder weniger ebene, die von creeks und
washouts unterbrochen wird. Der track fuehrt direkt am lake eyre south
vorbei - lake eyre und lake eyre south sind salzseen, die wohl vor 40 jahren
das letzte mal wasser hatten - und wir sahen ihn mit wasser. Wir sind
natuerlich auch mal naeher rangefahren; alex mit dem cruiser so nah, das er
durch die salz/sandkruste brach und erst mal festhing. War aber nicht so
schlimm, nach ner halben std incl. Schaufeln war er wieder draussen. Wir
sind dann noch bis coward springs gefahren, einer ehemaligen
wasserversorgungsstellen fuer the ghan. Jetzt ein netter, aber voller,
basic-campground mit oase und wasrmwasserquelle zum baden. Die 70 km von
dort bis william creek sind am naechsten tag schnell gefahren, und
ploetzlich steht ein sportflugzeug mitten auf der piste, zwischen einer
huette und einer solarbetriebenen telefonzelle. William creek, und der
schuppen, der sich nach hinten heraus doch noch als mehrere gebaeude
umfassender komplex entpuppte, war das beruehmte william creek hotel und das
flugzeug tankte. Super. Nach nem bier kam der pilot dann auch, rollte mit
seiner cessna ueber die "strasse zum rollfeld hinterm haus und flog weg.
Rund um die zapfsaeule und die telefonzelle gruppierten sich ein paar
landcruiser-pickups mit aluboot auf dem dach und ein paar alte ford falcons
und noch aeltere holden commodores. Die zugehoerigen fahrer und mitfahrer,
ozzies mit blundstones, jeans, traegerhemd, grossem, speckigen hut, und
bierdose sowie einige rainbow leute in bunten, abgefahrenen klamotten und
zugehoerigen hunden, lungerten herum. Wir auch. Ich meine, wie soll mans
anders nennen. Man geht in die einem bretterverschlag aehnelnde bar und
staunt etwas ueber die vielen visitenkarten, die dort haengen. Man trinkt
und isst etwas. Man unterhaelt sich etwas mit den leuten, wie zum beispiel:
sach ma, kumpel, warum hast du hier im outback das boot bei? Antwort: hey,
kumpel, weißt du, man kann ja nie wissen. Oder: you,re from germany?! Where
are you from? Between colongne and dutch border. Hey, ich hab ein jahr in
koeln gelebt. Er aehnelt etwas einem mullah auf lsd, allerdings nur
aeusserlich. Er ist amerikaner und hat vor ein paar jahren in koeln musik
gemacht, unter anderem mit wolfgang perty, bevor er wieder beruehmt wurde.
Jetzt ist er mit dem rainbow leuten unterwegs. Aha.
Wie gesagt, alle lungerten eine zeitlang herum und fuhren dann weiter. Wir
auch. Zu erwaehnen ist aber noch ein bild an der wand in der bar. Es zeigt
die bewohner von 1972, zwoelf an der zahl. Auf das glas ist mit edding "1972
= 12 geschrieben, und es folgen mehrere reihen 1en, 2en, und 3en, jeweils
mit + oder - davor. Bei verschiedenen hoch oder tiefstaenden wurde mal
summiert, und dann stand da z.b. "1985 = 3. Die letzten drei "+1
krabbelten auf dem boden oder liefen in der gegend rum. Aktuelle
einwohnerzahl sieben, 4 erwachsene und drei kinder.

Coober pedy
Die coober - william creek road fuehrt durch die woomera prohibited aera,
einem riesigen militaerischem sperrgebiet, auf dem raketentests
durchgefuehrt werden/wurden. Lange bovor mannt irgendetwas von coober sieht,
erkennt man die staubwolken, die hoch in die luft geblasen werden. dann
erkennt mann eine bizarre landschaft, bestehend aus abgetragenen, ab und
aufgeschnittenen huegeln, unzaehligen aufgeschuetteten, spitzen sandhaufen
und merkwuerdige, auf lkw´s geschraubte maschinen, die unentwegt eine
staubwolke in die luft blasen. Das sieht hier aus wie bei "mad max -
wahrscheinlich, weil der hier gedreht wurde.Coober pedy ist aus aborigini
uebernommen. Uebersetzt heisst das so viel wie "white fellow´s whole in the
ground. Es soll hier ueber 250000 mienenschaechte geben, und ueberhall
stehen riesige feuerrote warnschilider: immer hinschauen wo man geht! nie
rueckwaerts gehen! augen auf! Ueber die haelfte der hier lebenden menschen
wohnen in ausgehoelten bergen. Ueber 40 nationalitaeten sind hier bei etwa
3000 einwohnern vertreten. Ich hab noch gar nicht gesagt, warum das hier so
ist: die schurfen alle nach opalen, coober pedy ist die opalhauptstadt
australiens. Aber eigentlich ein beschissener platz zum leben. Alles ist
staubig, alles ist trocken, im sommer bis 50° heiss, im winter minusgrade.
Etwas anderes, was der "planet noch so zu berichten weiss ist, das seit
1987 die polizeistation zweimal unt das gericht einmal gebombt wurden.
Ausserdem wurde das erfolgreichste restaurant sowie unmengen von
mienenequipment in die luft gesprengt. Ferner noch zwei polizeiwagen.
Freundliches kleines staedtchen. Wir haben die unterirdische
serbisch-orthodoxe kirche besucht. Sehr beeindruckend und der pope wirklich
freundlich. Dann hat er uns noch das angeschlossene, ebenfalls
unterirdische, gemeindezentrum gezeigt, mit schulzimmer fuer die kinder.Aber
die poster an der wand mit maennern in soldatenuniform haben mir nicht
gefallen.
Crocodile harry ist eine lebende attraktion coober´s. ein etwa 70 jaehriger
mann zeigt interessierten touris fuer zwei $ seine mit verstaubten andenken
vollgestopfte hoehle und erzaehlt dazu geschichtchen. Seine alten bilder als
krokodil und schlangenjaeger sind schon beeindruckend. Dann holt er ein paar
andere bilder hervor - schon wieder ein mann in soldatenuniform. Diesmal die
der deutschen ss. Ich denk ich seh nicht richtig. Und dann erzaehlt er
irgendwas von er sei heinrich von nichtverstanden und frueher bei der
lettischen ss gewesen. Na toll. Wir sind dann auch gegangen.

Ayers rock
Die 700 km zu uluru (ayers rock) sind wir eifach so ueber den stuart und
lasseterhighway, beide asphalt, gefahren. nix passiert. Am berg sind wir
puenktlich zum sonnenuntergang angekommen. In der "sunset-viewing-aera, ein
langestreckter, zweireihiger parkplatz, von den aus man genau auf des rocks
beste sunset-seite schaut, war gar noch ein behindertenparkplatz frei. Maik
diskutierte das erste mal mit zwei parkrangern ueber eine drehgenehmigung -
bzw. die ranger sagten nein und maik versuchte ein "na gut, 5 min daraus zu
machen. Alex und zwei rainbow-leute sassen auf meinem dach in der ersten
reihe und ich hatte mit dem fahrersitz ebenfalls eine gute position. Und so
standen etwa 100 autos in einer reihe, die passagiere alle in dem schmalen
streifen zwischen autos und absperrung, z.t mit campingstuhl; jeder hatte
mind. Eine kamera in der hand, manche arbeiteten zweihaendig. Und alle
warteten, das das schauspiel beginnt. Ist fast ein peinliches gefuehl. Aber
der berg ist es wert! Ich koennte jetzt versuchen, den sonnenuntergang zu
beschreiben. Lass ich aber, nuetzt naemlich nichts. Jeder kennt fotos und
filme von uluru, ich kannte sie auch. Vor 4 jahren war ich schon mal hier
und hab ungefaehr so gedacht: ok, du fliegst jetzt 2,5 std ins center, um
dir den roten berg anzusehen.gesehen hast du den schon unzaehlige mal. Ist
vielleicht ganz nett, aber sonst. Und dann fuhr ich im auto auf ihn zu und
dachte woh!
Ich weiss nicht wie ichs beschreiben soll, vielleicht so - die praesenz des
berges ist spuerbar. Es laesst sich nicht beschreiben. Basta.
Dann ging auch noch der vollmond ueber ihm auf. Wie gesagt, unbeschreiblich.
Im angeschlossenen aboriginal-cultur-center kann man sich die mythologie um
den berg etwas naeher bringen lassen. Jeder spalt, jedes loch, jede
zeichnung im fels, jede hoehle, jede halbwegs markante stelle ist mit einer
geschichte aus der traumzeit besetzt.
Maik verbringt die meiste zeit damit, drehgenehmigungen einzuholen. Wird
aber fast ueberall kathegorisch abgelehnt. Allerdings darf man sich gerne
erst mal etwas durchfragen, bevor die antwort erteilt wird. Es ist kein
problem, dir mit deiner kleinen videokamera die finger wund zu filmen, aber
sobald die eine profikamera sehen, geht fast nix mehr. Fast, und dank maiks
unermuedlichen einsatz (hut ab, mit wem er alles gesprochen hat!) durfte
doch das ein oder andere gefilmt werden. natascha hab ich auch wieder
getroffen, sie hatte mit einigen leuten ein camp kurz ausserhalb des
nationalparks.
Kings canyon ist ein weiteres highlight in der "gegend - fuer mich gabs da
nicht so viel zu sehen, man kommt mit dem rolli nicht weit. Schade
eigentlich, aber halt nicht zu aendern.
Mit den "dreien vom fernseh (dvf) wars lustig; Maik nennt mich einen poser
und feilscht staendig mit mir ueber die preisgabe von privatsphaere. Alex
ist fasziniert von meinen herumliegenden katetherbeuteln sowie von der
raucherlaubnis in meiner karre und heiko kommt mir ohne seine kamera fremd
vor. Ich hab mich mittlerweile an die kamera gewoehnt und achte eigentlich
ueberhaupt nicht mehr darauf. Oder bin ich tatsaechlich ein poser? Na ja, da
sollen sich andere einen kopf drum machen, wenn se wollen.
Die mereenie-loop-road fueht vom kingscanyon im bogen nach hermannsburg und
als larapinta drive weiter nach alice. Sie ist etwas ueber 200 km lang und
wunderschoen entlang der western mac donnell ranges aber ziemlich nervig;
waschbrett - und sobald man die richtige geschwindigkeit erreicht hat,
heisst bremsen wegen washouts. Hier muessen mal wieder ein paar
erklaerungen her. Zunaechst
Waschbrett - eine waschbrettpiste ist eine unangenehme sache und entsteht
durch das befahren einer fast topfebenen dirtroad mit fahrzeugen. Und das
ist bloed, denn dazu ist sie ja da. Die oberflaeche sieht nach einiger zeit
aus wie ein waschbrett. Das passiert immer. Solange die wellen einigermassen
eng zusammen stehen und nicht allzu hoch sind, findet man bequem eine
geschwindigkeit, mit der man quasi "oben drauf faehrt. Stehen die wellen
etwas weiter auseinander, hat man beim bremsen und beschleunigen den
eindruck, das gerappel reisst die karre auseinander. Heute, mittlerweile war
ich am cape york, kenne ich noch ein anderes waschbrett. Alles, was
schneller ist als schrittgeschwindigkeit, reisst die karre auseinander und
das bescheuerte gehoppel bei schrittgeschwindigkeit zerreisst die nerven.
Das laesst sich so beschreiben; alle 40 cm eine 10 cm hohe welle, jede 4te
nochmal 5 cm hoeher. Zum kotzen. Aber schoene landschaft dafuer. Die
beschaffenheit des waschbretts haengt von unzaehligen faktoren ab, die
wichtigsten sind art des untergrundes, streckenfuehrung, wind, regen, art
und haeufigkeit des verkehrs, mondphase und lottozahlen. Mit anderen worten
- keine ahnung, was sie hervorruft. Manchmal ist es da, manchmal nicht.
Manchmal ist es schlimm, manchmal nicht. Thesen hab ich einige gehoert, fuer
ein paar fakten ueber dieses beschissene waschbrett wuerde ich mich freuen!
Ueber die mac donnell ranges wollte ich mich ja noch auslassen. Die ziehen
sich ungefaehr 400 km in ost-west richtung, in der mitte australiens. Sie
bestehen aus mehreren parallel verlaufenden bergruecken, welche alle
wellenfoermig aufgeworfen sind. Diese bergruecken sind von creeks und
canyons durchbrochen. So ungefaehr.

Hermannsburg
Das ende der mereenie loop road und den beginn des larapinta drives markiert
der ort hermannsburg. Mitte des vorigen jahunderts als lutheranische mission
gegruendet ist der ort heute restricted aboriginal land. Man darf zwar
durchfahren, tanken, kaffee trinken oder essen, zum uebernachten aber
braucht man ein permit. Und das bekommt man nicht. Das zum drehen bekam man
auch nicht. Hermannsburg ist mit einigen geschichtlichen namen verbunden wie
prof. ted strehlow oder albert namatjira (bei interesse selber nachlese);
heute sieht der ort eher wie eine wilde muellkippe aus.
Maik hatte fuer den naechsten vormittag einen heliflug klargemacht und wir
sollten auf dem sportplatz abgeholt werden. zur uebernachtung sind wir auf
palm valley ausgewichen, was mit sicherheit den schoeneren spot darstellt.
Theoretisch. Der track dorthin, etwa 25 km durch ein creekbett, war zwar
offiziell noch geschlossen, aber es sind wohl schon leute durchgefahren. Na,
koennen wir auf! Na ja, fast. Fast 10 km weit. Der track zieht sich rechts
und links entlang des finke rivers durch die schlucht, nach der flut von feb
und apr noch nicht bearbeitet; tiefer, weicher sand und grobkiesige
wasserdurchfahrten wechseln sich ab. Und das mit meinem
lake-manapouri-trauma. Ich hab mir fast in die hose gemacht und
ununterbrochen gedacht nicht festfahren-nicht festfahren-nicht.... dann
kam das verhaengnisvolle stueck. Erst eine laengere wasserdurchfahrt im
kies, dann eine 4m-mittelsteile boeschung, angeordnet wie zwei
treppenstufen; tiefer, weicher sand. Oben geht,s im sand direkt links.
Allerdings steht da ein baum mit einem tiefhaengenden ast. Wird schon gehen,
bloss nicht im sand stehenbleiben! Polternd oben angekommend seh ich aus den
augenwinkeln ein stueck weiter links ein loch und denk noch "fahr da gleich
bloß nicht rein! kurz hinter der ecke bekomme ich einen schubs von der
toyota-spur und fahr natuerlich genau in das loch. Als haette ich da
einparken wollen. Heiko saß mit laufender kamera auf dem beifahrersitz - das
sieht aus wie bei "der siebte sinn. Und dann, heiko nicht doof, direkt der
schwenk auf mich. Guido ziemlich sickig. Und sauer auf die eigene bloedheit.
Und mist und kacke und verdammt! So eine bloede scheisse! Wir sind am anfang
des tracks zwei strassenbaumaschinen begegnet und ich hab versucht, die
ueber funk zu erreichen. Hab aber niemanden erreicht. Ich spare mir die
genauere beschreibung (ich hoffe, mein bildmaterial wird dem gerecht) des
lochs und belasse es bei "ein grosses loch im sand und das auto hing zur
haelfte drin. Ich konnte mich seitlich kaum im sitz halten und machte mir
gedanken ueber die moeglichkeiten der kommenden nacht. Fahrer und
kabinentuer waren nicht zu oeffnen, im im auto kann ich nicht schlafen. raus
kriegen wir den hier nicht. Na prima. Alex´s bemerkung " nach 30 - 40 cm
wird der sand fest brachte etwas hoffnung. Und da haben die dvf schon
wieder gearbeitet, waehrend ich in der karre sass und mich aergerte sowie
kluge tipps gab. Sie haben jede menge sand beiseite geschoben und
geschaufelt, dann mit straeuchern sandbleche improvisiert. Und, ich haette
es nicht gedacht, ich konnte rausfahren. Weitergefahren sind wir nicht mehr,
morgen um 11 den rundflug wollten wir nicht verpassen. Die fahrt aus dem
canyon heraus war kein problem; wenn man weiss, das es geht, geht,s einfach.
Unser rundflug dauerte knapp 2 stunden und war superschoen. Es gab wieder
einige schwer verstaendliche drehgenehmigungen und verbote, allerdings
brauchten die mich nicht weiter zu stoeren. Die mit spinnifex getupfte
landschaft mit ihren creeks sieht aus wie ein aboriginal-bild. Allerdings
laufen hier wilde pferde und kamele rum.
Der haast bluff und das palm valley sind auch aus der luft wunderschoen! Ich
kuerze wieder ab und unterlasse die schwelgereien.

Wallace rockhole
Die "wallace rockhole community ist wie hermannsburg eine siedlung der
arrernte people. Derstelbe "stamm, ein anderer clan mit anderen elders,
etwas 40 km entfernt. Hier siehts ganz anders aus, denn hier liegt kein
muell rum. Hoert sich vielleicht spiessig an, speziell wenn man die
innenansicht meines autos kennt, aber ein mit leeren, plattgetretenen
plastikflaschen uebersaeter platz stoesst mich ab.
Ken, ein etwas 45-jaehriger weisser, der mit einer frau des clans
verheiratet ist, managt den kleinen campground mit dazugehoerigen mini
souvenier und food shop. Ausserdem fuehrt er eine kleine bushtucker-tour und
zeigt "zugelassene felsmalereien. Er kam zu uns rueber und fragte, ob wir
zusehen wollten, wie ein kangaroo traditionell zubereitet wird. Wir gingen
ueber die strasse hinter ein haus, wo eine alte arrerte-frau im gebluemten
kleide auf der erde sass und musiksticks fuer touris schnitzte. Daneben
arbeitete der sohn mit baseballkappe, t shirt und jeans an dem roo. Er hatte
es schon ausgenommen und wieder zugenaeht und brach dem vieh gerade hueften
und knie. Ein wiederliches geraeusch. Es wurde eine kleine grube ausgehoben
und davor ein feuer gemacht. In den feuer wird das fell abgebrannt, dann das
gluehende holz in die grube geschoben. Erde drueber, roo rein, nochmehr erde
drueber und warten. Ken kam spaeter mit ein paar stuecken fleisch zu uns an
feuer, es war superlecker. Ungewuerzt, in eigenen saft geschmort. Es war
zart, von den fasern mit rind zu vergleichen, mit kraeftigem, eigenen
wildgeschmack.
Sich mit ken am feuer zu unterhalten, war hochinteressant. Er wusste einiges
ueber bushtucker, aboriginal -kultur und geschichte. Zu den ganzen
permit-schwierigkeiten, sei es fur film oder auch nur zum befahren von
"strassen durch aboriginal-land, was oft riesige landstriche bedeutet,
meinte er ungefaehr folgendes; die aboriginals brauchten bis vor etwa 40
jahren ein permit, um hermannsburg verlassen zu duerfen. Was ist so schlimm
daran, wenn man heute eins braucht, um uebernacht drin zu bleiben. Und es
gibt riesige rinderfarmen, da braucht man ebenfalls ein permit, um das land
zu betreten. Bei unseren leuten gehoert das land halt nicht einem mann oder
einer firma, sondern dem stamm, den clans.
Wenn ich von der aboriginal-weisse-angelegenheit rede, meine ich eigentlich
alles, was seit ankunft der ersten straeflinge und soldaten passiert ist,
die trennung zwischen schwarz und weiss. Man begegnet dem sehr oft, und
jedesmal versuche ich mir eine meinung darueber zu bilden. Krieg ich aber
nicht hin. In keinem land, das europaeer je annektiert haben, haben sie
sich im umgang mit den eingeborenen in irgendeiner weise respektvoll
verhalten oder es geschafft, sie erfolgreich in ihre gesellschaft zu
integrieren. Und hier ist integration besonders schwer, da die
aboriginal-kultur eines unserer basiselemente, den grundeigentum, nicht hat;
zudem wollen viele der aboriginies, mit recht, nicht leben wie weisse.
Die menschen gehoeren dem land, sind eins mit dem land, das sie
hervorgebracht hat. Das ist praktisch, denn es erspart die meisten kriege.
Die aboriginies haben in ihrer zeit in australien nicht sichtbares ausser
ihren feuerstellen und gemaelden hinterlassen. Ihre zeit in australien hat
vor etwa 60.000 jahren angefangen, manche sagen 100000. Seit ewigkeiten ein
gut funktionierendes sozialsystem, umfassende kenntnisse ueber flora und
fauna, ein komplexes system zur verhuetung von inzucht. Die europaeer haben
die folgen von inzucht noch vor kurzem als strafe gottes angesehen. Schade,
das die aboriginies sich nicht ueber europa ausbreiten konnten.
Ken zeigt uns am naechsten tag noch etwas bushtucker und andere,
vollbiologische produkte der aboriginies; unter anderem bushtomatos und eine
masse mit den eigenschaften von auspuffkitt. Die tomatos sind etwas kleiner
als eine stachelbeere, haben das bissgefuehl einer paprikaschote, schmecken
etwas bitter und sind gelb. Alles in allem fremd, aber ok. Zwei meter weiter
stand noch so eine pflanze, und ich fragte danach. Antwort: ne, bloss nicht!
Die ist giftig! ich konnte keinen unterschied erkennen, aber ken sagte
"die hier hat etwas groessere blaetter. Ich kaufe besser im supermarkt ein.
Die universelle knetmasse wird hergestellt aus dem mehlartigen pulver, das
sich an der unterseite einer spinifexart bildet, der asche eines bestimmten
baumes und dem harz eines bestimmten gum-trees.
Auf dem weg nach alice konnte ich dann auch endlich mal jemandem helfen; in
folge der bereits erwaehnten schweren regenfaelle vor 2 und 4 monaten war
die mainroad immer noch, etwa 30 cm, ueberspüelt und teilweise versandet.
Ein touri ist nicht da gefahren, wo die locals fahren und prompt
steckengeblieben. War kein grosses ding, ich hatte halt ein seil. War aber
trotzdem gut, bisher musste ich mir immer helfen lassen.

A town like alice
Ja, alice und den rest bis heute gibt,s dann naechste woche, aus darwin.
Aber es gibt ein paar ganz aktuelle auto-fotos zu sehen. Entstanden auf der
der "unglaublichen fahrt zum cape york. Fotografiert von harold aus
holland. Besitzer des anderen autos.
Bie heute habe ich in cairns gesessen und mir die wunden geleckt, die mir
cape york geschlagen hat. Davon spaeter

guido


 

 

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