'ows´tgoín?
Fine, thanks. And you?..


Hier sind noch die versprochenen details und weiteres.

Jack hatte am freitag den ganzen voemittag herumtelefoniert, um nen
bagger zu organisieren. Den kahn zu bekommen war wohl kein problem - auf
dem lake manapouri ist ein kahn in betrieb, da zwischen dem lake
(westarm) und dem doubtful-sound ein zweiter tunnel gegraben wird. Es existiert
bereits einer mit einem zugehoerigen wasserkraftwerk, das vergroessert
werden soll. Der kahn war den tag ueber dorthin unterwegs und sollte um 5
uhr zurueck sein. Stoney hat sofort zugesagt, anschliessend zum southarm
aufzubrechen. Jack hat darauf hin willis angerufen. Willis arbeitet
fuer die osterreichische firma, die den tunnel baut - er wartet dort den
maschinenpark, sitzt quasi an der quelle. Fuer ihn ist die ganze aktion am
aufwendigsten, trotzdem hat auch er sofort zugesagt. Er lebt
normalerweise im camp in der naehe der baustelle, muss um 5 aufstehen, normal
arbeiten; danach mit bus und boot (1.5 std) nach manapouri. Dann zur
supply-bay, dem "heimathafen des kahns, um dann 2 std. zum southarm zu
fahren.
Gut, meine karre aus dem dreck zu ziehen war dann wirklich kein
problem. Ploetzlich war auch jede menge publikum da; phil (arbeitet fuer
stoney, hatte aber frei) wollte sich das spektakel nicht entgehen lassen und
war mit nem kumpel mit dem schon erwaehnten sportboot da. Er filmte die
aktion mit meiner kamera, fragte andere camper um eintritt zur schau und
war auch sonst recht lustig. Lag vielleicht an der staendig wechselnden
bierdose in seiner hand.
Anschliessend noch die loecher, die ich und der bagger hinterlassen
haben, zuschuetten und auf den rueckweg machen. Stoney brauchte eine weile
um den kahn vom strand zu loesen, so das es mittlerweile halb 9 war.
Nachdem das steuer fixiert war, sassen wir 4 mitten auf dem kahn- hinter
uns der bagger, meine karre und jacks gelaendewagen- und tranken bier und
brandy. Meine frage nach alkohol am steuer wurde mit "mach bloss nicht,
du kommst in den knast beantwortet. Ich wies darauf hin, das jeder wohl
mittlerweile 4 dosen bier und den ein oder anderen schluck brandy
getrunken hat; antwort: just a few cans, thats nothing. Mich wuerde
interessieren, was die kiwis mit alkohol meinen!
Waehrend der fahrt konnte ich den see wirklich geniessen. Ein milder
abend, kaum noch sandflys und der kahn schipperte gemuetlich vor sich hin.
Die drei waren lustig, ich war befreit umd das alles in der daemmerung
vor wunderschoener kulisse. So richtig "eine seefahrt die ist lustig/schoen.
Kurz vor unserer ankunft, mittlerweile wars stockdunkel, kam dann
auch der vorhergesagte heavy rain. Es goss in stroemen. Wie stoney den
kahn dann in supplybay festgemacht hat, ist mir ein raetsel. Es wurde dann
auch nicht mehr lange gequatscht, jeder machte sich auf den weg zu
seinem platz. Ich fuhr auf einen lookout bei te anau (hoch ueber dem wasser,
felsiger boden!) und schlief erst mal. Gutes gefuehl, wieder mobil zu
sein.


Wer den schaden hat,...
Am naechsten tag fuhr ich dann zu jacks tankstelle/garage. Wir (jack,
seine frau, eine freundin und ich) tranken kaffee und redeten ueber,
natuerlich, das vorgefallene. Willis frau war wohl dagewesen und meinte, sie
habe ihn aus dem bett treten muessen. Der brandy sei schuld gewesen.
Der mann der freundin ist bei der polizei; somit war die und das DOC
informiert. Da ich in einem naturschutzpark stand, haette es am naechsten tag
richtig aerger gegeben. Usw., usw.
Natuerlich musste ich auch bezahlen, allerdings kaum etwas im vergleich
zu den aufwand und den offiziellen kosten. Willis hatte den bagger fuer
low organisiert (die firma wusste gar nichts davon) und wollte auch
selbst kein geld. Konnte ich aber nicht akzeptieren. Stoney machte nur ein
viertel der off. Kosten (fuer sprit und zeit) geltend und jack auch nur
ein paar dollar. Nochmals vielen, vielen dank.
Waehrend jack dann noch meine wassertanks auffuellte, oel kontrollierte
und die karre von unten inspizierte kamen mehrere locals zum tanken
oder schwaetzchen halten vorbei. Und alle sprachen mich mit der frage an:
are you THAT german? Na ja, war schon ok.

On the road again
Jacks einladung zum bbq zu bleiben lehne ich ab, ich moechte weiter.
Die naechsten tage passiert nicht viel aussergewoehliches, ich fasse
etwas zusammen.
In tutapere gibt,s ein klasse etablissement - das tutapere hotel. Eine
mischung aus hotel, kneipe, restaurant, bank und post in einer
kleinstadt. Die locals holen hier geld mit ihrer schckkarte, geben pakete ab,
essen und TRINKEN. Wenn das countermeal (heisst, man bestellt an der
durchreiche zur kueche) fertig ist, wird der besteller mit kraechszender
lautssprecherdurchsage gerufen. Da auch hier jeder jeden kennt, kommt auch
immer ein spruch hinzu. Hier wurde ich auch auf die aktion angesprochen:
are you THAT...?
Weiter gings nach invarcargill (verschlafene stadt; vorteil: schoen
flach; klasse kneipe namens ZOOKEEPERS). Der besitzer des dortigen
motorcamps, ein gebuertiger hollaender, der selbstgebrannten brandy ausgibt,
ruft die southland times an. Am naechsten morgen steht eine reporterin und
ein fotograf vor der tuer. Die story am naechsten tag drehte sich wohl
hauptsaechlich um das get stocked. Muss ziemlich dramatisch aufgemacht
gewesen sein, habs leider nicht gelesen. Einige kiwis, die ich
kennengelernt habe, haben mir aber besorgte mails geschrieben.
Fuer mich gings von da aus weiter an der ostkueste hoch, durch die catlins.
Viel uber gravelroads, durch cold rainforrest und entlang einer , mal wieder,
wunderschoenen, zerkluefteten kueste entlang.
Besonders hervorheben muss ich aber curio bay, nugget point und,
direkt daneben, roaring bay.
Irre hoch,irre steil und irre beeindruckend. Und, wie der name sagt, es blaest ein
aeusserst frisches lueftchen. In curio bay gibt,s einen versteinerten wald
(bei ebbe) und hector-delphine (wenn se da sind) zu sehen. Einerseits
hatte ich glueck, es war ebbe und die delphine tummelten sich munter in
der bucht, andererseit pech - es regnete in stroemen. Habe mir halt
beides mit dem tele vom auto aus angesehen. In kika point, nicht weit von der
roaring bay entfernt, esse ich mal wieder in einem
multifunktions-etablissement. Hier ists eine mischung aus kneipe, restaurant und supermarkt.
An der theke stehen wieder ein paar locals, und der wirt und inhaber
macht mir noch fish & chips - der koch hat schon feierabend.
zwischenzeitlich kommt noch jemand, kaum englisch sprechend, herein und moechte noch
einkaufen. Kein problem, waehrend die locals ihn etwas auf die schippe
nehmen (lustig, nicht boes) geht der wirt in den nebenraum (der
supermarkt) und holt ihm das gewuenschte. Wir kommen ins gespraech - er ist
schweitzer und froh, etwas deutsch reden zu koennen. Unterweg ist er mit
fahrrad und kleinem anhaenger. Allerdings hat er die landschaftlichen
gegebenheiten unterschaetzt. Sein anhaenger wiegt 30 kg ( keine ahnung was er
alles mithat), und er schiebt sein gespann die meiste zeit - NZ ist
bergig! Ich bin der letzte gast, so komme ich dann auch noch mit dem wirt
ins gespraech. Er ist 35 und hat sich bei der nationalen 500 viertakt
meisterschaft (motocross; 400 Honda)boese auf den arsch gelegt. Erst wollten
sie ihm den unterschenkel abnehmen, wollte er aber nicht. Mittlerweile
geht,s wieder, er wird aber immer hinken. Von ihm bekomme ich dann noch
eine paua-muschel geschenkt.

Dunedin
Ich fahre weiter nach norden, richtung dunedin. Zwischendurch ein paar
abstecher zur kueste und durch den otago coast forrest. Ich weiss, ich
wiederhole mich, aber es ist alles so schoen hier. Dunedin selbst hat bei
mir keinen guten eindruck hinterlassen - in der stadt geht,s gut
bergauf und ab. Hm. Zum uebernachten will ich zur otago-peninsula, einer
halbinsel direkt bei dunedin mit aussergewoehnlicher albatros-kolonie und
anderen highligts. Die strasse zackt (keine kurven) am alleraeussersten
rand der halbinsel entlang und ist die beschissenste strasse ganz nz´s.
auf halber strecke habe ich keinen bock mehr und gehe auf nen campground.
Schaue ich mir die voegel halt morgen an. Die chefin des campground
kommt zu mir und meint: die otago daily post hat angerufen, wuerden gerne
auch ein interview machen. Ich soll zurueckrufen, wenn ich lust habe. Die
haben alle campingplaetze in der umgebung ( ok, sind nur 5 o.6) auf der
suche nach mir abtelefoniert.
Am naechsten tag ists fast windstill - dann fliegen die viecher nicht.
Sind zu gross (60 cm sitzend, ca. 3 m spannweite). Na gut, dann halt
nicht. Schade. Zurueck nach dunedin, interview, im strassencafe was essen
und dann weg aus der stadt. Die backlands sind mir angenehmer. Auf dem
weg raus schaue ich mir noch die steilste strasse der welt an (ich glaube
29°, etwa 65%). Tim (aus te anau) hatte hiervon erzaehlt - er und ein
paar studienkollegen wuerden hier gelegentlich mit dem mountainbike
runterfahren. Leider hat er noch nie ueber 100 geschaft -97,3 ist sein
rekord. Bloed sei nur das bremsen - die baldwin street ist eine
stopp-strasse.

Dansey pass und lake tekapo
Weiter geht,s ins landesinnere. Ich will zum lake tekapo - allerdings
ueber den danseys und hakateramera pass. Zwei absolute nebenstrecken,
gravel und quasi einspurig. In ranflury checke ich in einem
farmbedarfshandel meine emails (von dort ging auch das letzte update)
und komme auf der strasse mit einer frau ins gespraech. Sie hatte mein auto
in queenstown gesehen. Waehrend wir reden kommt eine ander frau vorbei
und meint zu ihr: stop talking, go to work. You have to please your boss!
Antwort: i sleep with him, i dont have to please him. Die kiwis sind klasse.
Der danseys pass ist mal wieder ein absolutes highlight. Kann ich nur
empfehlen! Und der hakateramera pass ist nicht ganz so beeindruckend aber
man kann mount cook und mount tasman sehen - auch not bad! Die gegend
nennt sich uebrigens die mac kenzie country, nach einem beruehmten
schafsdieb, der seine zusammengestohlenen herden hier in das mit rucca gras
bewachsenen hochland getrieben hat. Lake tekapo ist eigentlich nichts
besonderes, eben ein see mit (zugegebenermassen besonders) toller leuchtend
hellblauer farbe vor schneebedeckten bergen - wie einige andere auch.
Und die vielfotografierte kirche ist halt eine putzige, kleine kirche vor
schoenem see mit schneebedeckten bergen im hintergrund. Und viele
touris. Na ja, vielleicht bin ich etwas uebersaettigt. Ein paar leute, die
ich bei manapouri getroffen habe, haben mir einen kleinen see empfohlen
und den weg dorthin beschrieben. Der ist so klein, der steht auf keiner
karte - hat aber ein festes ufer und somit wheelchair accesss. Hier bleibe
ich zwei naechte und nehme mir one day of. Mache das auto sauber,
fische und mache nix.

Christchurch
Der weg nach christchurch fuehrt durch wie gewohnt schoene landschaft.
Ein top-spot gibt,s aber: die rakaia gorge. Wow! In christchurch gibt,s
das burwood hospital mit angeschlossenem querschnittzentrum sowie
melrose wheelchairs - die bauen rugby-stuehle und das rote gummi fuer die
handschuhe. Ausserdem hoffe ich hier ein paar gesammelte infos ueber
wheelchair-access in nz zu bekommen.
Die naechsten beiden tage verbringe ich im umfeld von melrose. Ich
uebernachte auf einem unbebauten grundstueck neben phil melrose´s hause,
spiele mit dem christchurch-team rugby und zeige tausend leuten mein auto.
Phil ist superfreundlich, gibt mir ein paar adressen, schickt jemand von
seinem staff mit mir kathederkram besorgen usw. Macht spass, mal wieder
mit ein paar rollis zu tun zu haben. Christchurch selbst ist auch nicht
schlecht - vor allen dingen flach. Ausserdem insgesamt eine charmante
stadt mit guten kneipen und eigenem flair. Direkt neben chch. Liegt die
banks peninsula. Entstanden aus zwei vulkanen, und durch fruehe
franzoesische siedler mit anderem charme als chch. Akaora, der zentrale ort dort
koennte auch an der cote d´azur liegen. Leider, man soll es nicht fuer
moeglich halten, draengt langsam die zeit. Das visa gilt fuer 90 tage,
mittlerweile ist der 3 februar und ich habe noch fast nichts von der
nordinsel gesehen. Ausserdem regnets, abgesehen von einzelnen tagen, immer
wieder.

Richtung nord-westen, suedinsel
Im norden, so sagt man, ists wetter besser. Ich fahre uber hanmer
springs und uebernachte dort. Ich habe glueck, einer der wenigen sonnentage.
Rundherum ist alles gruen, normalerweise soll es hier fast
steppenmaessig aussehen, wie andalusien im september. Weiter geht,s ueber den lewis
pass nach reefton und weiter nach greymouth. Ab reefton regnets mal
wieder. Greymouth ist eine alte goldgraeberstadt, wie so viele ort hier. im
ort und im hafen sind relikte aus dieser zeit zu sehen. Der naechste tag
bringt dann wieder sonnenschein, was die pancake-rocks zu einem genuss
macht. Prima wheelchair access, felsen, die aussehen wie ein stapel
pfannkuchen oder schnittwurst und lecker cafe in der sonne. Der weitere weg
fuehrt mich, mit nem kurzen stopp an cape foulwind, nach westport. Die
kueste zwischen greymouth und westport ist ein absoluter hochgenuss,
meiner meinung nach das schoenste stueck, das ich bisher gesehen habe.
Zerklueftete felsen mit von treibholz uebersaeten buchten, die stetige
starke,den roaring fourties zuzuschreibende brandung und das verkarstete, vom
urwald ueberwucherte hinterland sind wirklich superklasse.
In der bar des black & white hotels ist reichlich betrieb - zwei
fernseher mit unterschiedlichen sportprogrammen (rugby & pferderennen)und eine
angeschlossene wettstube sorgen fuer stimmung. Im zugehoerigen
restaurant (countermeals) gibt,s guten fisch. Alles was das herz begehrt.
Das es am naechsten tag wieder regnet fahre ich richtung nelson, will
zum cape farewell. Die strecke fuehrt entlang des buller-river und bietet
mal wieder superspotts, trotz gelegentlichen regens. Kurz vor
murchinson quengelt hinter mir ein auto, so fahre ich rechts, sorry, links ran um
es vorbeizulassen. Der haelt aber vor mir und ich traue meinen augen
nicht. Tim aus te anau steigt grinsend aus. Ich komme mir vor wie arthur
dent und denke nur "42. Er hat um die ecke seine freundin abgeholt und
wir fahren nach murchinson einen kaffee trinken. Unglaublich. Mal sehen,
wo wir uns in australien ueber den weg laufen.
Ausserdem muss ich nochmals die landestypischen hunde, border collies
und deren verwandte, erwaehnen. Ausser bei der a & p show sieht man sie
meist auf der ladeflaeche eines allrad-pickup´s surfen. Schwanzwedelnd
den kopf am fahrerhaus vorbei in den wind strecken, jeweils zur
kurveninnenseite laufend. Einmal fuhr ein gutes stueck vor mir ein auto aus einer
einfahrt und son hund sprintete hinterher. Das auto war natuerlich
schneller, und als ich naeherkam lief kurz in das gebuesch am strassenrand,
liess mich passieren und lief zu der einfahrt zurueck. Die sind echt
clever.
Auf dem weg zu cape farewell komme ich durch einen ort namens takaka.
Hier kommt man sich fast vor wie in "hair. Jede menge gebatikte, bunte
wickelroecke und hemden, lange baerte und haare. Der reisefuehrer gibt
auskunft, das sich hier seit ende 60er viele aussteiger und kuenstler
niedergelassen haben. Deshalb habe ich zwischen motueka und hier also auch
soviele zu womos umgebaute alte busse gesehen! Gute atmosphaere. Heute
ist der 7. 2.

Abschliessend noch allen bisherigen geburtstagskindern sowie den
wassermaennern herzlichen glueckwunsch!

Bis spaeter

guido


 

 

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