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13. nullarbor und esperance
nachtrag zu adelaid

erst mal noch ein nachtrag zu adelaid. Auf dem campground in adelaid
hatte ich eine begegnung mit einem netten schweizer paerchen, die
sagenhaftes zu berichten hatten. Die beiden sind mit dem motorrad
unterwegs und waren die letzten , die vor der wet season aus der
kimberley rausgekommen sind (gibb river road, kununurra nach derby,
noerdl. Westaustralien). Die beiden berichteten von , fuer einen mitteleuropaer,
unvorstellbaren wassermassen. Zwar immer nur fuer ein paar stunden,
jedoch schlammige, durch washouts zerstoerte pisten hinterlassend.
War wohl nicht richtig spassig. Und in broome hingen die beiden wegen
eines zyklons fest. Der stand fuer 3 tage mit windgeschwindigkeiten von
260 kmh etwas suedlich von broome. In broome zog,s wohl nur mit 170kmh,
aber alle hatten angst, er koennte noerdlich wandern. Auch very impressing.
Aber jetzt das wirklich sagenhafte, unglaubliche. Er fuhr, was noch nicht so
sagenhaft ist, eine BMW R 80 G/S Bj. 83. Nett zurecht gemacht, mit 1000! cc
und runden Ventildeckeln, upsite-down gabel mit schwimmender brembo-scheibe,
grosser tank und stabiles gepaecksystem, anderes federbein.
Er hatte mit dem ding schon 300000 km runter und (TÄTÄTÄTÄ Tusch) noch
nix kaputtgehabt. Einmal kipphebel samt wellen und boecken erneuert, sonst nix!
Nich mal ein getriebe! Unglaublich! Peter, heiner ,hardy und mir sind die getriebe,
bj. 80er und fruehe 90er, geplatzt. Absolut sagenhat, phaenomenal, wudersam!

Und dann noch zu meinen aeusserungen ueber den western star service.
Ich habe unterwegs einen anruf von wetern star in brisbane bekommen
man will wohl doch irgendetwas mit einem oelkuehler machen.
Man arbeitet dran. Da bin ich ja mal gespannt.

Ueber das barossa valley gibt's auch noch was zu sagen. Es sieht da viel
aufgeraeumter aus als in anderen orten aehnlicher groesse. Hat wohl etwas mit
dem einfluss der boxheads der aussi-spitzname fuer die deutschen zu tun.
Das barossa und , etwas noerdlicher, claire valley weinbaugebiet sind durch
deutsche einwanderer entstanden. Die ortsnamen sind zwar haeufig im 1 & 2 WW
geaendert worden. Aber strassennamen wie schiller, bartsch, hoffnungsthal oder
heinze road findet man ueberall, ebenso wie die seppelt oder jenke oder kaesler
winery. Und aufgeraemter ist es. Boxheads.

Nullarbor

Es gibt auf dem 1998 km langen stueck zwischen port augusta
und norsemen ein etwa 150 km langes stueck, wo kein baum weit
und breit zu sehen ist. Der richtige, riesige (250.000 km" grosse
kalksteinplatte!) nularbor erstreckt sich weiter noerdlich ueber hunderte
von kilometern in alle richtungen. Deshalb waere eyre-highway, der offizielle
name nicht so uebertrieben. Ausserdem gibt's alle 100 km ein teures roadhouse.
Die kueste am nullaboar np ist tatsaechlich wie das ende der welt.
Ploetzlich hoert die weite ebene auf und 90 m tiefer tost das meer. Wow.
Bis esperance, 2200km hinter port augusta habe ich 4 mal uebernachtet.
Aber der eyre hat schon etwas magisches. Man bewegt sich zeitlos. Man
faehrt die strasse in die eine oder andere richtung bis ans ende. Und das dauert halt.
Ich wache morgens auf, fruehstuecke und fahre los. Mit 80, die ganze
zeit geradeaus. Gelegentlich gegenverkehr, ganz selten werde ich ueberholt.
Obwohl es einige kurven gibt, faehrt man eigentlich doch! nur geradeaus
und schaut sich das staendig wechselnde nichts an.... Ohne das schild "die
laengste gerade australiens 146,6 km" waere mir das nicht aufgefallen obwohl
das echte 1std. 50min geradeaus bedeutet. Habe ich keine lust mehr, halte ich an.
Zeitlos. An besagtem schild gab es dann doch mal einen kleinen adrenalinkick.
Am oestlichen ende der geraden stand, auf grund von bauarbeiten, kein schild.
Irgendwann, am ende einer langen geraden, stand kurz vor einer kurve auf der
rechten seite, fuer den entgegenkommenden verkehr, ein grosses hinweisschild.
Ich dachte mir "das koennte es sein" und hab lansam runtergebremst.
Hinter dem schild ist der schotterstreifen rechts und links von wendenden autos
etwass breiter ausgefahren und ich denke mir " da kannste prima wenden und dein
obligatorisches foto machen". Ich fahre links auf den schotter, die strasse ist, wenig
erstaunlich, frei. Uber die strasse ruber, weit auf der anderen seite ausholen, um aus
dem seitenfenster heraus ! fotografieren zu koennen, und schwupp haenge ich im
schlamm fest. Links voll, rechts ziemlich. Oh schreck. Zwei metwer neben dem
highway festgefahren. Wie bloed. Aber dann mit allrad, diff-sperren und herzklopfen
freigeschaukelt. Puh.von schlamm komme ich aufs wetter. Ich habe glueck gehabt,
es war nicht heiss. Vielmehr zog es sich von ost nach west immer mehr zu und bis
balladonia (ein roadhouse, in dessen naehe 1979 grosse teile der zur erde stuerzenden
skylab-raunstation einschlugen) hatte es auch schon ein paar mal leicht geregnet.
Da wusste ich dann auch, weshalb in besagter baustelle niemand arbeitete.
Ich hatte schon gedacht, das haetten die auch von den boxheads gelernt; wie auf der
A2 80 km baustelle und kein schwein arbeitet.

Nach knapp 2000 km kommt man dann in norsemen an. Einer kleinen minenstadt,
die auf einem der ergibigsten goldvorkommen in australien steht. Der legende nach
kommt der name daher, das ein frueher glucksritter hier sein pferd namens
"henry norsemen" ueber nacht an einen baum gebunden hat, und am naechsten morgen
hatte es ein stueck des "gold-riffs" freigescharrt. Glueck muss man haben!

Esperance

Ein stueck hinter norsemen stehen, und sonst fast nirgendwo, salmon gums.
Die rinde des baumes farbt sich im herbst lila und blaettert ab, der stamm
glaenzt rotorangebraun. Sieht im abendlicht irre aus. Das meiste der etwa
200 km fuehrt aber durch ein getreideanbaugebiet (wheatbelt).
Nicht besonders prickelnd. Esperance ist ein mittelgrosser touri ort mit
ueberseehafen. Seinen namen hat esperance daher, das irgendwann mal,
noch bevor die englaender sich hier niedergelassen hatten, zwei franzoesische
schiffe in der bucht geankert hatten. Wohl um schutz vor einem sturm zu suchen.
Und eines davon hiess na ? genau, l´esperance. Vom hafen wird getreide
sonstwohin geschifft, die touris kommen wegen der wunderbar weissen
straende oder wegen des windes und der wellen. Ausserdem ist es hier im
sommer nicht ganz so heiss. Ich fands sogar etwas frisch.
Abends ist nix mit t-shirt. Die buchten und straende sind wirklich
wunderschoen; superweisser sand, das wasser vom leuchtensten tu! erkis
in dunkelblau uebergehend und begrenzt von riesiegen ruden, glatten und
wohl ur-ur-uralten granitformationen. Kieselsteine mit den ausmassen eines berges.
Cape le grande NP muss noch besonders erwaehnt werden zwar keine
rollitauglichen walks aber wirklich schoen. Berge und srand ist halt kein rolliterrain.
Hier sind auch beide sportarten (fuer manche) vertreten surfen und windsurfen.
Ich hab sogar surfende delphine gesehen; kein scherz! Es gibt dort einen touri-loop,
eine strasse entlang der kueste und (mal wieder) einem pink lake.
An einer bucht war der parkplatz voll mit kleinbussen und kombis.
Scheinbar die surfbucht des tages. So war es dann auch, die winds.
hatten glueck, die welles. weniger ebenfalls anwesend war eine groessere
delphinschule; als ich die erste rueckenflosse sah, dachte ich zunaechst: oh gott! Hai!
Dann aber noch 20 30 weitere, und damit war klar delphine.
Da, wo die wellenjungs auf die naechste passende welle warteten, war das
wasser noch he! lltuerkis und etwa 10 m neben einem wellen-s sah man 3 delphine.
Die naechste welle war anscheinend nix fuer den surfer, wohl aber fuer die delphine
die rueckenflosse aus dem wasser surften die knapp unter der oberflaeche!
Als es flacher wurde zack umgedreht und wieder an die warteposition geschossen.
Und dann nochma, und nochma. Allerdings nicht so lange, wie ich fuer die montage
des teles brauchte. Ausserdem musste ich erst ne zeit zuschauen, bevor ich ans
fotografieren dachte. Delphine sind schon toll...

Ausserdem hatte ich noch eine unglaubliche begegnung - das ging ungefaehr so:
Er:wo kommst denn du her? Ich: Aus der naehe von koeln. Er: Ich auch.
Wo denn da grevenbroich? Ich (leicht stotternd): wevelinghoven. Er: ich auch poststrasse.
Ich: untermuehle. Das sind weniger als 1000m; in 20000 km entfernung.

Das muss wohl etwas mit "42" zu tun haben.

Das wetter wird langsam unangenehm; durchgehend bedeckt, nieselregen,
salzig-feucht,drueckend, 23°. Unangenehm. Na ja, wie ists bei euch? `tschuldigung.
Whatever, ich fahre weiter richtung westen. der fitzgerald NP ist bei sonne
bestimmt toll, ich hab leider nicht viel gesehen.

Wale

Entlang der suedkueste, in der grossen australischen bucht und hies im
suedwesten tummeln sich von mai bis october wohl jede menge wale rum
sogenannte southern right whales und potwale.
Wie gesagt, von mai bis oktober und jetzt ist februar. Pech gehabt. Albany, als
erste stadt 1826 (?) in westaustralien, ist dementsprechend voll auf wale eingestellt.
Frueher walfang und heute wal-show. Aber nicht so negativ wie es sich anhoert.
Jetzt, wenn keine wale da sind, ist es relativ ruhig. Ich war im "whale-world"
eine der letzten walfangfabriken, restauriert und zugaenglich, als "industriemuseum".
Wirklich interessant und informativ. Mit walfangboot, alten fotos und
videoanimationen, harpunen und einer kompletten walverarbeitungsfabrik.
Als dreingabe noch einige komplette skelette, dabei eins von einem pottwal
(als beispiel fuer einen zahnwal) und eines vom southern right whale (bartelwal).
Und den etwas 1m grossen foetus eines potwals. Auf einem alten foto war eine
12 m riesen! krake zu sehen, aus dem magen eines potwals. So ein S.R.Whale-kalb
trinkt am tag etwas 600 l milch, dafur filtert die mutter 2 bis 4 t krill aus dem wasser.
So ein potwal frisst 1 2 tonnen pro tag. Dafuer muss der 3 mal tauchen, jedesmal bis
2 std lang. Nachgewiesen sind 2500 m tauchtiefe, vermutet werden bis 4000 m tiefe.ambra,
ein sehr teurer parfumgrundstoff, ist walkotze. Der gefangene wal wird zu 100 % verarbeitet.
Im souvenierbereich werden schoene t-shirts und schnitzereien aus potwalzaehnen verkauft.
Ich mutmasse, von fuer forschungszwecken von japanischen walfaengern geschlachteten walen.
Lange rede, kurzer sinn; sehr informativ, einzelheiten perves. Und man darf nicht vergessen,
das diese industrie, wenn sie nicht gestoppt worden waere, diese unglaublichen tiere ausgerottet
haette. Obwohl schon lage kein wirklicher bedarf an walprodukten mehr besteht.

Ansonsten ist albany ein netter mittelgrosser ort mit vielen schoenen, alten haeusern und
den ueblichen unmengen alter kirchen (18xx). alleine entlang der hauptstrasse (1 km)
stehen derer 5 oder 6. Jedes ankommende siedlerschiff hat der stadt mindestens eine
kirche gebracht. Die umgebung ist wunderschoen, frenchman bay mit seiner wildzerkluefteten
kueste und schoenen buchten, die vielen vorgelagerten inseln. Leider so gut wie kein rollzugang.
Das wars dann auch schon in albany und weiter geht's in den

Karri-forest

Gruesse

Guido


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